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[XXXIV]
Mit vieler Mühe gelung es, endlich, den Evangelisch-Lutherischen hieselbst, unter der Hochlöblichen Regierung des Hochseligen Königes, August des 3ten, daß sie, mit dißmaliger Begebung des der Stadt allerdings und ohnstreitig zustehenden Rechts, Kirchen zu bauen, um nur selbst, vom besten Könige, Schutz dabey genießen zu können, daß sie, sage ich, ein, dem äußerlichen nach, ansehnliches Bethhauß in der Altstadt, auf dem Markte, an einem besonders dazu erkauften Platze, dem Rathhause gegen über, erbauten, welches jedoch, innwendig, eine der schönsten förmlichsten Kirchen ist. Schon seit dem Jahre 1739, waren die Anstalten dazu gemacht, und doch, da schon der Grund dazu war gelegt worden, wurde noch immer die Ausführung des Bau's mehr als einmal gehindert, biß es doch, 1756, fertig wurde, und in solchem Jahr, am 5ten Trinitatis Sonntage, feyerlich eingeweyhet, zum Gottesdienste eingerichtet und zur Evangelischen Pfarr-Kirche in der Altstadt gemachet worden, da dann jene, bißher dazu gebrauchte, Gilde wieder zu ihrem vorigen Gebrauch zurückkehrte. Die dabey erforderlichen Kosten machten zwar ebenfalls nicht geringe Schwierigkeiten; jedoch wurden auch diese, durch die reichlichen Beysteuern einheimischer und fremder Wohlthäter gehoben. [XXXV] Solche wurden dadurch sehr vermehret, da der damalige, um unsere Stadt und Kirche hochverdiente, Senior, Geret, 1740, und dessen Sohn, der damalige Prof. M. Geret, sein Adjunct, 1755, in eigner Person, auswärts Sammlungen zu solchem Kirchenbau, nicht ohne glücklichen Erfolg, anstelleten. Der Erstere, der Ehrwürdige Greiß, Senior Geret, erlebte auch noch die Freude, die Einweyhungs-Predigt in dieser neuen Kirche zu halten, und dessen würdiger Enkel, der um unsere Kirche verdienstvolle Herr Prediger, Hewelke, hatte wieder das Glück, im Jahre, 1781, an ihrem fünf und zwanzig jährigen Einweyhungsfeste, die erste Jubelpredigt, in derselben zu halten; die auch im Druck vorhanden ist. Ein Anton Giering, ein Christian Kloßmann, zwey ehemals verdienstvolle Oberhäupter und würdige Väter der Stadt, und ein unvergeßlicher Geret, haben, vorzüglich, durch ihre eifrigen christlichen Bemühungen, sehr vieles zur Förderung dieses heilsamen Werkes beygetragen, und dadurch ihre Namen bey uns verewiget.
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