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Rathausturm mit Copernicusdenkmal
Beyträge zur

Geschichte der Stadt Thorn

aus guten und zuverlässigen Quellen
gesammlet von

George Gottlieb Dittmann
Es. Ehrw. Ministeriums Candidat und öffentlicher Lehrer an der
Neustädtischen Schule in Thorn.

_________________
1789.
Diese Seite ist ein Dokument mit einem Kapitel Text

Abhandlung von dem
Zustande des Christenthums in Preußen, besonders der
Kirchen und Schulen in der preußischen Stadt, Thorn,
in ältern und neuern Zeiten.


 
§. 2.
Bemühungen der deutschen Ordensritter
die Preußen zum Christenthum zu bekehren.


Die Zahl in blauer eckiger Klammer, z.B.: [23], bezeichnet in diesem Dokument immer den jeweiligen Seitenanfang im Original. [??]

Nach diesem Boleslaus, haben sich 3 andere Boleslai, bemühet, die Preußen zum Christenthum zu bekehren. Besonders hat, im 12ten Jahrhundert, Boleslaus III. mit dem Zunamen Crivoustus, ein fürtrefflicher Fürst, sich darum viele Mühe gegebenh). Ums Jahr 1215 war in Preußen ein Cistercienser Mönch, mit Namen Christianus, der sichs sehr angelegen seyn ließ, hier das Christenthum fortzupflanzen. Dieser durchwanderte ganz Preußen, besonders das Culmische Gebiet. Weil er aber bey den hartnäckigten Preußen nichts ausrichtete, riet er dem Masauischen Herzoge, Conrad, an, daß er die Ritter von Dobrin zu Hülfe rufen sollte, wider die ungläubigen Preußen, welche die Masau mit ihren öftern Einfällen ganz verheerten. Aber es war umsonst; denn die Preußen ermordeten diese Ritter. Weil nun Christianus kein ander Mittel mehr vor sich sah, die Preußen zu bändigen, so rief er die deutschen Ordensritter zu Hülfe, räumte ihnen das ganze Culmische Gebiet eini), versprach ihnen die tauglichsten Oerter zu befestigen, und wider die Preußen behülflich zu seyn. Durch diese Versprechungen ließ sich Herrmann von Salza, der 4te Ordensmeister, bereden, und machte mit dem gedachten Herzoge Ao. 1226 einen Vergleich, schickte den ersten Landmeister, Herrmann von Balke, nach Preußen, der sich viele Mühe gegeben, die Preußen zu zähmen, und sie zum Christenthum zu bringen. Und fürwahr hatte Preußen, so wie auch unsre Stadt Thorn, den deutschen Ordensmeistern, als ihren Erbauern, den herrlichen Vortheil zu verdanken, daß, mit der ersten Gründung dieser Stadt, hier zugleich der Grund zum Christenthum geleget wurde. Es hielt aber sehr schwer, ehe der heidnische Götzendienst völlig ausgerottet werden konnte. Denn die Preußen rebellirten oft, und fielen immer wieder in ihre vorige heidnische Blindheit. Fünfmal waren sie wieder abgefallen, wovon der deutsche Ordenspriester, Duisburg, in seiner preußischen Chronike, sehr weitläuftigt handeltj). Der erste Abfall geschah 1240, unter der Anführung des Pommerischen Herzogs, Sventopels, und daurete 3 Jahre. Der andere, vom Jahre 1260, daurete 15 Jahre. Der dritte währte von 1272 biß 1279. Der vierte, war 1286, und daurete nur dies eine Jahr durch. Der fünfte geschah 1295.



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h) Dlugossus, libr.IV, passim.
i)videatur Duisburg, Part.II, cap.5.
j)Part.III, cap.31, 84, 184, 222, 255.

   
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§. 1. Schilderung des Religionszustandes der alten Preußen vor der Ankunft des deutschen Ordens
§. 3. Erbauung der Kirchen in Thorn.
 

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© 2000   Volker J. Krueger, heim@thorn-wpr.de
letzte Aktualisierung: 13.03.2004