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Horst Ernst Krüger:


Die Geschichte einer ganz normalen
Familie aus Altthorn in Westpreussen


kommentiert und um Quellen ergänzt von Volker Joachim Krüger

Diese Seite ist ein Dokument mit einem Kapitel Text

Lehrjahre sind keine Herrenjahre

 

Die Zahl in blauer eckiger Klammer [23] bezeichnet in diesem Dokument immer den jeweiligen Seitenanfang in der Originalausgabe, die dem Herausgeber vorliegt.

Hinter dem eröffnen sich genealogische Zusammenhänge in Bezug auf die betreffende Person.

Falls Sie sich den Originaltext, um den es an der so bezeichneten Stelle geht, ansehen wollen, so werden Sie hier fündig.

Mit diesem Zeichen weist der Herausgeber dieses Dokuments auf Bemerkenswertes hin und

mit diesem Zeichen macht er auf Fragen aufmerksam, die sich ihm zu dem jeweiligen Text gestellt haben.

Hier erwartet Sie ein Schwarz-Weiss-Foto und hier eine solches in Farbe.

Und falls Sie mehr über die soKurzbiographie gekennzeichnete Person erfahren wollen, finden Sie hier eine Kuzbiographie.

Viele Jahre später habe ich einmal Joachim Dahlweids Schwester Modeste Moennich, die Autorin des Buches "Ich schenke Euch Bendomin"(11), gefragt, warum ihr Bruder damals nach seiner Entlassung vom polnischen Militär sich auf seinem elterlichen Gut vergraben hatte und solange nichts von sich habe hören lassen. Ob er denn nicht gewußt hätte, wie Ursula unter seinem Schweigen gelitten habe. "Ja, ja," antwortete sie, "Vater und Sohn auf dem gleichen Gut. Das ist eine alte Geschichte. Da bestanden eben sehr große Spannungen. Beide hatten unterschiedliche Vorstellungen von der Bewirtschaftung von Bendomin. Und dann hat mein Vater immer gesagt, eine ältere Frau darf man nicht heiraten. Joachim hatte es gewußt, wie Ursula zumute war. Aber was sollte er machen? Schließlich gelang es der Familie aber doch, den standesbewußten Vater umzustimmen."

Das dauerte einige Wochen oder Monate. Mir schien diese Zeit unendlich lange zu sein, denn meine Schwester versuchte, das Mitleid ihrer Eltern und Geschwister zu erregen. Wir konnten ihr nicht helfen und sie nicht einmal trösten. Oft kam sie morgens die Treppe mit einer Leidensmiene herunter, die uns unmißverständlich zu verstehen gab, daß sie die ganze Nacht über geweint hatte. Nichts ist für die Fa[96]milie unerträglicher, als ein stilles Vorsichhinleiden eines geliebten Menschen mit ansehen zu müssen. Ohne ein Wort über ihre wahren Gefühle zu verlieren, sprang sie plötzlich vom Kaffeetisch auf und lief ohne Selbstbeherrschung laut schluchzend aus dem Zimmer. Es war ein Elend.

Mein Vater sah, wie sich sein zweiter Sohn Hans-Joachim im Gymnasium quälte. Einen Verstoß gegen seine Richtlinie "Lernen, lernen und nochmals lernen, denn was Ihr im Kopf habt, kann Euch niemand nehmen" empfand er als persönlichen Angriff auf seine väterliche Autorität. Als eines Tages Hans-Joachim wieder einmal von der Haltestelle der Kleinbahn in Rossgarten nach Hause ging, sah er schon von weitem, wie sein Vater ihm entgegenkam. "Gleich nach der Begrüßung", erzählte mein Bruder viele Jahre später, "fing er wie aus heiterem Himmel an, von der Schule zu reden. Ich ahnte schon, was da kommen würde, und ging einen oder auch zwei Schritte hinter ihm her. Dann legte er mich über das Knie und es gab eine gepfefferte Tracht." Als ich merkte, daß diese Erinnerung meinen Bruder erregte, fragte ich ihn: "Hast Du Dich von unserem Vater unterdrückt gefühlt?" Er zögerte eine Weile und dachte angestrengt nach. "Da damals die Prügelstrafe üblich war," antwortete er zögernd, "fühlte unser Vater sich berechtigt, dieses harte Erziehungsmittel anzuwenden. Ich hatte eine schwierige Entwicklungsphase. Wenn ich über das Verhältnis zu meinem Vater nachdenke, so fällt mir spontan ein, daß ich von frühester Kindheit an meine Mutter ganz für mich haben und sie nicht mit meinem Vater teilen wollte. Das war eine kindliche Eifersucht, die das Verhältnis zu meinem Vater belastet hatte. Nein, unterdrückt habe ich mich nicht gefühlt."

Mein Vater hatte mit den drastischen Erziehungsmaßnahmen das Gegenteil von dem erreicht, was er wollte. Mein Bruder verlor jegliches Interesse an der Schule. Es war für uns alle, nicht zuletzt für meinen Bruder, eine Erlösung, als er aus dem Gymnasium in die Lehre überwechselte. Ich war immer mit ihm sehr eng verbunden, weil er mir die Indianergefechte, die er tagsüber unter der Schulbank in den Karl [97]May-Büchern gelesen hatte, abends vor dem Einschlafen in Ich-Form erzählte. "Das hast Du wirklich erlebt?" fragte ich ihn manchmal, schon langsam in den Schlaf hinübergleitend. Er ist dann stets eine klare Antwort schuldig geblieben. Jedenfalls habe ich sie niemals gehört. Vielleicht auch nur deswegen, weil ich eingeschlafen war. Nach meinem Empfinden war er der große Held, der sich in wandelnder Gestalt tapfer für die Rechte der verfolgten Indianer geschlagen hatte.

Es gab noch etwas, was mir an meinem Bruder gewaltig imponierte. Seitdem er seine Schlosserlehre begonnen hatte, finanzierte er meine größeren und kleineren Bedürfnisse. Er hatte immer flüssiges Geld verfügbar. Das war in einer von ihm angefertigten Metallröhre enthalten und in seinem Zimmer aufbewahrt. Schon die Idee, eine solche Kassette selber herstellen zu können, faszinierte mich. Die Metallröhre war im Durchmesser haargenau den Fünf-Zloty-Stücken angepaßt und hatte einen runden Deckel. Wenn er mit seinem Wochenlohn nach Hause kam, öffnete er den Deckel und legte eine neue Münze in die Kassette hinein. Ich glaube, mein Bruder hatte bald neun oder zehn solcher Röhren mit Münzen angefüllt. Manchmal zeigte er sie mir, mit Besitzerstolz in seinen Augen. Für mich war das damals ein unermeßlich großer Schatz, denn ich wurde sehr sparsam erzogen. Das geringe Taschengeld, das ich bekam, mußte ich in einem Sparbuch anlegen, so daß es auch für die Erfüllung kleinster Wünsche nicht verfügbar war. Mein Bruder mußte zwar hart arbeiten und kam abends mit ölverschmierten Händen nach Hause, aber er war ein Krösus.

Hans-Joachim hatte nicht nur Geld, er hatte auch als erster in der Familie ein richtiges Motorrad. Man muß es zugeben: Er brauchte einen fahrbaren Untersatz, denn die neun Kilometer entfernte Lehrstelle bei der Landmaschinenfirma Krause in der Graudenzer Straße konnte er unmöglich mit dem Fahrrad erreichen. Die Kleinbahn, die zwischen dem Bahnhof Scharnau und Thorn-Mocker verkehrte, war in ihrem Fahrplan auf die Schulkinder eingestellt und nicht auf den zehn- [98] oder gar zwölfstündigen Arbeitstag meines Bruders.

Mein Vater hatte auch mit dem Hintergedanken, sein Sohn möge dadurch technische Erfahrungen sammeln, ein altes Motorrad gekauft. Ehrlich, es war ein vorsintflutliches Vehikel, das viele Mucken hatte. Im technischen Bereich kann man nichts lernen, wenn alles funktioniert. Das Motorrad meines Bruders war ein hervorragender Lehrmeister. Oft sprang es morgens, er konnte die Pedale treten, soviel er wollte, nicht an. Dann mußten meine Schwestern Ursula und Edith heran, um das Motorrad anzuschieben. Da es von der Haustür zum Hof hin etwas abschüssig war, kamen sie schnell in Fahrt. Das Motorrad zündete, knallte einige Male mörderisch und blieb dann wieder an der Hofausfahrt stehen. Manchmal haben sie es dann auf dem Weg zur Chaussee, der eben war und zum Schluß sogar noch etwas anstieg, drei- oder viermal angeschoben. Sie waren dann erleichtert, wenn es nicht mit einem Riesenknall stehen geblieben war.

Erfahrungen hat mein Bruder gesammelt, sehr viele sogar, und nicht nur technische. Er hat auch die handgreifliche Hilfe seiner Familie schätzen gelernt, wenn die Technik wieder einmal versagt hatte. Wir haben oft, wenn er abends überfällig war, das Schimmelchen vor den Einspänner gespannt und ihn irgendwo am Rande der Chaussee mitsamt seinem Motorrad aufgelesen, das er in alle seine Einzelteile auseinandergenommen und fein säuberlich auf die für diese Zwecke wohlweislich mitgenommenen Putzlappen ausgebreitet hatte. Wir holten ihn dann wohlbehalten mit einem PS nach Hause. Meine Mutter und meine Schwestern hatten dann schon immer ein warmes Bad vorbereitet, den Wohnzimmertisch mit einem kräftigen Abendbrot gedeckt und dadurch meinen Bruder mit dem Leben wieder versöhnt. "Lehrjahre sind keine Herrenjahre", sagte mein Vater. Im Stillen hat ihm sein Sohn vermutlich oft leid getan. Der führte in seiner Lehrzeit ein hartes Leben. So war der technische Fortschritt mit vielen Pannen auf unserem Hof eingezogen.

Mein Bruder hatte nach der Schlosserlehre die Ingenieurschule in Bielitz besucht. Dieser Anstalt war eine Meisterschule [99] angeschlossen. Die Unterrichtssprache war polnisch. Einige Professoren waren ihrer Nationalität nach Österreicher. In ihnen hatte Hans-Joachim, der der polnischen Sprache nicht mächtig war, als er nach Bielitz kam, in einigen brenzligen Situationen einen ihm sehr willkommenen Rückhalt. Beispielsweise wurde er bei der Meisterprüfung von einer der polnischen Lehrkräfte gefragt, ob der Korridor zu Deutschland käme, wenn eine Abstimmung durchgeführt werden würde. Mein Bruder war durch diese Frage so überrascht worden, daß er sich Bedenkzeit ausbat. Danach sagte er: "Wenn diejenigen, die 1919 im Korridorgebiet gewohnt haben, abstimmen würden, könnte man mit einer Mehrheit für den Anschluß an das Deutsche Reich rechnen." Die Erregung des Fragestellers und der anderen polnischen Mitglieder der Prüfungskommission wurde durch einen Österreicher gedämpft, der bemerkte, daß dies keine fachliche Prüfungsfrage sei. Mein Bruder hatte den theoretischen Teil der Prüfung bestanden. Das Meisterstück, das er im Rahmen des praktischen Examensteiles ablieferte, entsprach den Anforderungen.

Meine Schwester Edith war ebenso wie ich Fahrschüler. Einige Jahre wurden wir gemeinsam frühmorgens mit dem Einspänner zur Haltestelle der Kleinbahn in Rossgarten gebracht, stiegen dort in den Zug und gingen vom Bahnhof in Thorn etwa zwei Kilometer zu Fuß zur Schule. Oft hatte sie mir, dem kleinen Bruder, die schwere Schultasche tragen geholfen. Manchmal, besser ziemlich häufig, war sie mir gegenüber nicht so hilfsbereit. Wenn wir dann nachmittags von Rossgarten nicht mit dem Einspänner abgeholt worden sind, gingen wir den über zwei Kilometer langen Weg zu Fuß nach Hause. Ich konnte schon damals große Hitze schwer ertragen. Wenn Edith merkte, daß ich zu schwitzen begann und mir die Schultasche eine immer schwerere Last wurde, machte sie mit ihren langen Beinen immer größere Schritte. Zunächst versuchte ich, neben ihr herzutraben. Dann fiel ich immer weiter zurück. Wenn sie das merkte, brachte sie erst recht ihre größere Zähigkeit und ihre sehr langen Beine ins Spiel. Dadurch gewann sie einen immer größeren Vorsprung. Der war [100] manchmal so groß, daß sie Kaffee getrunken hatte und schon bei den Schularbeiten saß, bevor ich mit hängender Zunge zu Hause angekommen war. Dann wünschte ich ihr, sie möge die Figur der Thorner Heringsfrau bekommen, deren zwei Meter langer Körper ein winzig kleiner Kopf krönte und der auf zwei Riesenfüßen stand. Sie verkaufte auf dem Markt Heringe aus einem stinkenden Faß.

Sonst aber war Edith mir eine liebe Schwester. Sie war immer fröhlich und dort zu finden, wo es etwas zu lachen gab. Im Gegensatz zu ihrer häuslichen Schwester war sie in den Schulferien immer in der Nähe meines Vaters auf dem Felde zu finden. Meiner Mutter gelang es nur selten, sie im Haus zu halten, als sie das Gymnasium mit der Mittleren Reife beendet hatte und ebenso wie ihre viel ernsthaftere Schwester in die Kunst der Haushaltsführung eingewiesen werden sollte. Schon am Morgen fragte sie meinen Vater, was heute auf dem Felde zu tun sei und ob sie dort helfen könne. Er hatte diese Neigung seiner Tochter eigentlich wohl ganz gerne. Nach der Getreideernte war sie braun eingebrannt wie eine Haselnuß. Spät am Abend, nachdem der Abendbrottisch abgeräumt war, gingen meine beiden Schwestern noch zum Ausbruch baden. In einem Jahr taten sie das täglich von Anfang Mai bis zum fünften Oktober.

Wenn ich mir später einmal die Fotos von ihnen aus dieser Zeit angesehen hatte, stellte ich fest, wie hübsche, sportliche und vom Typ her verschiedene Schwestern ich habe. Ursula: zurückhaltend, fast kontaktarm, sensibel, dunkelblond, eine schön geformte Hakennase. Aus Ediths offenem Gesicht schauen muntere, sanguinische braune Augen. Der beherrschende Gesichtszug ist geballte Energie bei einer fast männlichen Willensstärke. Meine Eltern wußten nicht recht, in welche beruflichen Bahnen sie ihren Wirbelwind lenken sollten. Was taten sie? Sie rieten ihrer Tochter zur Ausbildung auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Klein-Zünder in der Danziger Niederung. Dem fügte sich Edith. Doch schon bald kamen alarmierende Nachrichten. Sie hatte sich mit einem viel älteren Gutsbesitzer aus Ostpreußen verlobt und diese [101] Bindung nach kurzer Zeit wieder platzen lassen. So war sie, spontan und temperamentvoll. Für eine Frau war es zur damaligen Zeit unschicklich, ihre Gefühle auf der Zunge zu tragen. Ich würde ihr Unrecht tun, wenn ich sagen würde, ihre landwirtschaftliche Ausbildung in der damaligen Freien Stadt Danzig sei ergebnislos verlaufen. Formal gesehen war es so. Sie hatte keinen vorweisbaren Abschluß erreicht und keine Prüfung bestanden. Sie war als gereifterer Mensch zurückgekommen, der sich nun etwas ernsthafter um eine Berufsausbildung bemühte. Durch die Vermittlung meines Vaters wurde sie Praktikantin in der Gärtnerei von Max Hentschel in Thorn. Hier erlernte sie zuerst den Feldgemüsebau und dann die Arbeiten in den Gewächshäusern.

Kaum der häuslichen Aufsicht entronnen, interessierte sich wieder ein Mann für sie. Ich möchte sagen: Er sah für einen jungen Herrn viel zu gut aus, hatte gute Manieren, war aus gutem Hause und Hoferbe eines großbäuerlichen Betriebes in der Niederung. Herbert Feld aus Pensau und Edith kannten sich von der frühesten Kindheit an. Unsere beiden Familien waren eng befreundet, besuchten sich gegenseitig bei Geburtstagen und sonstigen Familienfesten. Herbert Feld stand jeden Abend vor dem Tor der Gärtnerei Hentschel und holte meine Schwester nach Dienstschluß ab.

Wir fragten uns, wodurch diese plötzliche Zuneigung von Herbert für unsere Ea, wie wir sie nannten, ausgelöst worden sei. Die Kinderfreundschaft war längst einem distanzierterem Verhältnis gewichen. Beide waren in ihrer Berufsausbildung eigene Wege gegangen. Meine Schwester hatte ihre Erfahrungen gesammelt, ich erzählte es schon, Herbert nicht minder. Sympathie füreinander hatten sie zweifellos, mehr hatten wir bisher nicht bemerkt. Ich glaubte damals, Herbert drängte seine persönlichen Glücksbedürfnisse gegenüber der nüchternen Überlegung zurück, eine tüchtige, zupackende Lebensgefährtin zu gewinnen, die auf seinen großen Hof paßte. Ich mußte später dieses unreife Urteil, das sich der Romantiker in mir gebildet hatte, gründlich korrigieren. Soweit ist es aber noch nicht. Herbert war polnischer Soldat. Er [102] hatte seinen Sturm und Drang hinter sich und war ein gereifter Mann. Seine Vorstellung von Liebe und Ehe war durch seine Berufsausbildung auf mehreren fortschrittlichen Gutshöfen geprägt. In dem Bild von einer wirtschaftlichen und sozialen Lebensgemeinschaft, das ihm für seinen Hof vorschwebte, hatte er meiner Schwester einen hervorragenden Platz zugedacht. Das wog in den schweren Zeiten, die hinter uns lagen und die der Landwirtschaft in Polen nach seiner Beurteilung bevorstanden, mehr als alle romantischen Glücksillusionen. Sie zerrannen allzu oft im Alltag des einsamen und harten Landlebens im Korridor.

Ich wußte damals noch nicht, welchen Weg ich einmal gehen würde, und bildete mir ein, man könnte nach einem Landwirtschaftsstudium ein guter, praktischer Landwirt werden. Mein Vater fürchtete jedoch, der Hof, der im Mittelpunkt seines Denkens stand, könnte Schaden nehmen, wenn sein Sohn, den er zum Hoferben bestimmt hatte, Agrarwissenschaften studiere. Mir ging es damals nicht so sehr um das Wohl des Hofes als darum, mich so gut es nur möglich ist, auf meinen Beruf vorzubereiten. So stellte ich mir vor, ich könnte einmal Bauer im Akademikerstand werden. Mein Vater dachte anders. Durch eine praktische Berufsausbildung auch auf größeren Gütern sollte ich befähigt werden, das elterliche Erbe ökonomisch so gut zu führen, daß es mir durch eigene Leistung möglich sein würde, es in kleinen Schritten zu vergrößern. Die Chance dazu hätte ich auf unserem schuldenfreien Hof seiner Ansicht nach gehabt. Er hatte sich für mich einen klugen Lebensplan ausgedacht, den er mir gegenüber jedoch verschwieg, denn ich ging noch zum Gymnasium, mit dem Ziel, das Abitur zu machen.


 
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letzte Aktualisierung: 30.07.2004