Beyträge zur Geschichte der Stadt Thornaus guten und zuverlässigen Quellengesammlet von George Gottlieb Dittmann Es. Ehrw. Ministeriums Candidat und öffentlicher Lehrer an der Neustädtischen Schule in Thorn. _________________ 1789. |
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Abhandlung von dem |
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§. 5. Innere damalige Beschaffenheit des Christenthums an diesen Oertern. |
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Die Zahl in blauer eckiger Klammer, z.B.: [23], bezeichnet in diesem Dokument immer den jeweiligen Seitenanfang im Original. |
[VIII] Was es in diesen Zeiten für eine Bewandniß mit dem Christenthum, in Ansehung seines innern Wesens, müsse gehabt haben, kann man schon aus dem großen Sittenverderbnisse abnehmen, das, in diesen Zeiten der Unwissenheit und größten Barbarey, herschte. Von [IX] dem bösen und ärgerlichen Leben, das damals die Ordensherren und Geistlichen führten, ist genug beym Schütz und Henneberger p) zu finden, und die Polnischen, Preußischen und Liefländischen Geschichtschreiber sind voll von Klagen über die damaligen Verderbnisse; wie wohl auch diese zuweilen übertrieben sind. Denn die alten preußischen Chroniken wurden insgemein von Mönchen geschrieben, welche den Orden nur verhaßt machten und dabey zu sehr ihre bösen Affecten zeigten. Aus dieser Ursache hat auch der Hochmeister, Michael Küchmeister von Sternberg, geboten, alle Preußischen Chroniken dem Orden zu verkaufen; das that er ohne Zweifel deßwegen, weil er es zu gut einsah, daß die Mönche in ihren Schriften aus Affect manchem braven und verdienstvollen Manne zu viel gethan q). Doch wir Übergehen diese traurigen Zeiten des Verfalls der Menschheit und nähern uns vielmehr den glücklichern Zeiten des 16ten Jahrhunderts, wo das Licht heilsamerer Kenntnisse durch die dunklen schwarzen Wolken brach, und sich allmählig weiter verbreitete. [Wenn Sie die Fußnoten-Nummer anklicken, führt Sie dies zurück zu Ihrem Ausgangspunkt.]
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letzte Aktualisierung: 13.03.2004