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Horst Ernst Krüger:


Die Geschichte einer ganz normalen
Familie aus Altthorn in Westpreussen


kommentiert und um Quellen ergänzt von Volker Joachim Krüger


Diese Seite ist ein Dokument mit einem Kapitel Text

Der Mensch denkt, Gott lenkt

 

Die Zahl in blauer eckiger Klammer [23] bezeichnet in diesem Dokument immer den jeweiligen Seitenanfang in der Originalausgabe, die dem Herausgeber vorliegt.

Hinter dem eröffnen sich genealogische Zusammenhänge in Bezug auf die betreffende Person.

Falls Sie sich den Originaltext, um den es an der so bezeichneten Stelle geht, ansehen wollen, so werden Sie hier fündig.

Mit diesem Zeichen weist der Herausgeber dieses Dokuments auf Bemerkenswertes hin und

mit diesem Zeichen macht er auf Fragen aufmerksam, die sich ihm zu dem jeweiligen Text gestellt haben.

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Und falls Sie mehr über die soKurzbiographie gekennzeichnete Person erfahren wollen, finden Sie hier eine Kuzbiographie.

[160]Wo soll ich den weiteren Erzählfaden festmachen, wer kann ihn aufnehmen und weiterführen? Altthorn war nicht mehr der Mittelpunkt der Welt für unsere Familie. Unser Heimatdorf rückte unmerklich an den Rand des Geschehens. Wie kann ich diesen Vorgang in angemessener Weise für den Fortgang der Familiengeschichte berücksichtigen? Jeder von uns, meine Mutter, meine vier Geschwister und deren Ehepartner, machte sich an die Verwirklichung seiner eigenen Lebenspläne. Der Erzähler möchte seinem Leitmotiv treu bleiben, die Erlebnisse der agierenden oder auch nur reagierenden Menschen in das Zeitgeschehen aus der Sicht jedes einzelnen hineinzustellen. Ich habe deswegen lange nach unserer Flucht aus Ostdeutschland bei gemeinsamen Urlauben mit meiner Mutter in Unter-Maurach am Bodensee, unmittelbar unterhalb der Birnau, mit meinen beiden Schwestern in Rottach-Egern am Tegernsee und mit meinen Brüdern in Goddelau, ihrem Wohnsitz in Hessen, Gespräche geführt, deren Inhalt ich einigermaßen chronologisch niederschreibe. Hoffentlich wird der Leser dadurch einen Einblick in die Verwobenheit der Ideen, die uns geprägt hatten, mit der politischen Zeitgeschichte erhalten, die für uns einen beispiellosen Bruch in unserem Sein mit sich brachte.

Jeder von uns hatte damals bereits seine Identität wiedergefunden und war bereit, auch über Verletzungen zu sprechen. Meine Mutter und meine Schwestern taten dies widerstrebender als meine Brüder, vielleicht deswegen, weil ihre Wunden noch nicht so vernarbt waren. Jeder für sich hatte den schmerzhaften Prozeß des Widerspiels seiner Ideen, Pläne, Mythen mit der Wirklichkeit des Seins durchgestanden und bewußt oder unbewußt seine Schlußfolgerungen daraus gezogen. Wir sind keine Idealisten und mußten uns nach der immer kürzer werdenden Decke strecken. Meine Schwester Ursula war in ihrer psychischen Veranlagung für die auf uns einstürmenden Ereignisse am schlechtesten gerüstet.


 
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© 2000  Volker J. Krüger, heim@thorn-wpr.de
letzte Aktualisierung: 30.07.2004