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Rathausturm mit Copernicus-Denkmal

Horst Wunsch

Engagierter Thorner verstorben





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Der Westpreusse 19/2001, Seite 22

 

Die Zahl in blauer eckiger Klammer, z.B.: [23], bezeichnet in diesem Dokument immer den jeweiligen Seitenanfang im Original.



Das Foto wurde mir von der Tochter versprochen!
Heinz Düsseldorff

[22] Einen herben Verlust haben der Heimatkreis Thorn Stadt / Land und die Artushofvereinigung e. V. zu beklagen. Am 9. 9. ist in Wuppertal das langjährige Vorstandsmitglied Heinrich (Heinz) Düsseldorff verstorben. Im Jahr 1922 in Thorn geboren, verlebte er zunächst die Schulzeit in seiner Heimatstadt, um danach ein Ingenieur-Studium zu absolvieren. Über die problematische Zeit für die deutsche Minderheit mit den zahlreichen Schwierigkeiten, vor allem in den letzten Jahren vor Beginn des 2. Weltkrieges, wußte er aus eigenem Erleben detailliert zu berichten. Als Soldat geriet er in russische Gefangenschaft, aus der er erst nach vielen Jahren zurückkehrte. Während des anschließenden Krankenhausaufenthaltes lernte er seine spätere Frau kennen, die sich pflegend seiner angenommen hatte. Gesundheitlich einigermaßen wieder hergestellt, machte sich Heinrich Düsseldorff mit einem Ingenieur-Büro in Wuppertal selbständig. Seine Tätigkeit mit technischen Beratungen und Planungen verliefen außerordentlich erfolgreich. In den letzten Jahren hatte er sich auf den Umweltschutz in der Glasindustrie spezialisiert.

Er war für namhafte Firmen tätig, z. B. den Siemens-Konzern, Bis ins hohe Alter fertigte er umfassende Gutachten an. In seiner neuen Heimatstadt Wuppertal war er auch ehrenamtlich tätig, so z. B. im Vorstand der Wohnungsbaugesellschaft.

Stets hat er den Kontakt zu den vertriebenen Thorner Landsleuten gesucht und gefunden. Seine Reisefreudigkeit war sprichwörtlich. Recht früh übernahm er auch verantwortliche Funktionen in der Heimatarbeit. Die Verbindung in seine Heimatstadt hat er sofort wieder aufgenommen, als die Möglichkeit dazu bestand. Erst kürzlich hat er in Wuppertal eine umfangreiche Sammlung teurer Medikamente durchgeführt und sie nach Thorn zur Verteilung an Bedürftige schaffen lassen. Beispiele positiver Art ließen sich fortsetzen. Sein plötzlicher Tod hat allen Aktivitäten ein Ende gesetzt. Die hinterlassene Lücke kann nicht geschlossen werden. Mit Heinz Düsseldorff ist ein reiches Wissen um unsere ehrwürdige Stadt Thorn und ihre Bewohner unwiederbringlich verloren gegangen. Sein häufig geäußerter Vorsatz, entsprechende Aufzeichnungen zu machen, konnte er nicht mehr realisieren. Wir haben nicht nur einen engagierten Thorner, einen Grandseigneur der alten Schule, sondern einen humorvollen, hilfsbereiten und liebenswerten Freund verloren.

Horst Wunsch


 

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© 2000  Volker J. Krüger, heim@thorn-wpr.de
letzte Aktualisierung: 13.03.2004