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Arthur Semrau

Katalog der Geschlechter der Schöffenbank und des Ratsstuhls in der Altstadt Thorn 1233-1602.


Mitteilungen des Coppernicus-Vereins für Wissenschaft u. Kunst zu Thorn
46. Heft, S. 1-115, Thorn 1938

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  Ackerbaum
  Aigner
  Allen, von
  Beutel
  Gese
  Gise, Gisze
  Kochanski
  Koie
  Colberg
  Koppernik
  Kruger
  Lichtfuß
  Peckau
  Snellenberg
  Tenk
  Teschner
  Watzenrode

  Ackerbaum.
[24]
Andreas, zuvor Bürgermeister in Graudenz, erhielt 1599 das Bürgerrecht; 1599-1617 Schöffe. Vgl.Frölich, Geschichte des Graudenzer Kreises2 I 133, wo er als präsidierender Bürgermeister unter dem Jahre 1598 genannt ist.

  Aigner.

(Aigener, Eigner, Egner). Georg, 1550-1552, wird 1553 Ratm., 1557 und 1562 Richter. † 1566.

  Allen, von

(v. Allin, de Allen). Im Index zum ältesten Schöffenbuch wird Allen Kr. Hamm Prov. Westfalen als Herkunftsort angegeben.
  1. Herman I. Schöffe 1307/08 (Mitt. d. C.-V. 29, S. 20), genannt in den Zinsregistern c. 1317 und c. 1320 (Mitt. 39, S. 163), vermutlich identisch mit dem Herman v. Allen, der 1320 Ratm. war.

    Ein Herman de Allen zahlt etwa 1330 zusammen mit Henricus Monetarius in der Neustadt 1 f. Zins. Beide wohl Altstädter. ZWG. 7. Heft, S. 124.

  2. Heinrich, wurde 1320 Ratm. (/Mitt. 13. Heft, S. 4). Ist diese Überlieferung richtig, dann gehören die unter 1320 genannten Ratleute, darunter auch Herman v. Allen (unter 1), dem Amtsjahre 1319/20an. 1337 Bürgermeister, † 1351.

  3. Bertram I. Ratm. 1349/50, 1350/51 usw. , zuletzt im Rate 1362. Ein Bertram de Allen c. 1317 und c. 1320 (Mitt. 39, S. 163).

  4. Albrecht, Schöffe 1336 – 1364 (1365 – 1367 fehlen die Verz.) und 1371.

  5. Gotke, 1365 Ratm., 1379 Richter, Bgmstr. 1384 – 1375, Juni 24 als Abgesandter in Lübeck. Hanserez. Bd. II Nr. 86, vgl. Nr. 96.

    Gotko de Allen aus Thorn wird 1383 in einem Eintrage des Lemberger Stadtbuches genannt. Ihm steht eine Summe von 36 m zu. Pomniki dziejowe Lwowa Tom. I Nr. 83. Testament des Ratmannes Gottko von Allen 1390 Freitag vor dem [25] Drei-Königstage: er stiftet eine ewige Messe für sich, seine Vorfahren und Nachkommen (Mitt. 13.. Heft, S. 15 f.). 1389 ist also fälschlich als Todesjahr angegeben.

  6. Herman II, von Allin, Herr Bertrams (3) Sohn (Nr. 167), 1388 hat er die Schlüssel des Seglertors (Mitt. 13, S. 14).

  7. Gerko2) I. 1389, wird 1390 Ratm., † 1394. 1388 im Zuge gegen Falkenburg, 1393 claviger (Mitt. 13, S. 14 u. 20).

  8. Gerko (Girko) II. 1411, wird 1412 Ratm., † 1430.

    Girke v. Allen und sein Halbbruder Gerhard werden 1416 genannt. Girke v. A. war ein Sohn der †Grithe Komnigynne (Nr. 1218 und 1219). Tileman v. Allen sein Vetter (Nr. 1119). Siehe 13.

    1417 begleitet er mit anderen, darunter auch Ewirth Allen, den Großkomtur auf dem Ritt nach Graudenz (Mitt. 13, S. 30)

    1411 wurde beschlossen, 2 Herren zu Hauptleuten zu wählen, einen aus dem Rat, den anderen aus der Bank. Gekoren wurden Andreas Kordelitz und Gerke von Allen (ebd. (S. 43). Der erste war Ratmann, der zweite Schöffe.

    1428 war er einer der Abgesandten an den Bischof in Culmsee wegen des Freibrotmarktes (ebd. S. 58).

  9. Bertram II. 1412 – 1413 Schöffe, 1414 – 1432 Ratm., 1415 Kämmerer (Nr. 1095). 1412 und 1413 Ehefr. Agnithe (Nr. 933 und 966); 1425 Ehefr. Margarethe (Nr. 1829).

  10. Gotze (Gotfrid, Gotfridus), 1411 – 1419[Schöffe], wird 1419 Ratm., 1422 Richter, † 1422.

  11. Tileman I. 1421 – 1423 und 1425[Schöffe], wird 1426 Ratm., † 1437. 1415 Stiftung für den Altar der h. 3 Könige in der Pfarrkirche (Nr. 1119).

    Girke v. Allen wird hier sein Vetter genannt. 1417, 1419 Einzieher des Wächterlohns (Mitt. 13. Heft).

  12. Bertram III. 1452, wird 1453 Ratm., 1458 Richter, 1465, 1469 Bgmstr., † 1469. Ehefr. Agneta von Werle, Sohn Bertram (unter 14).

    1463 in den aus 6 Personen bestehenden Kriegsrat gewählt (Mitt. 13, S. 100).

  13. Tileman II. 1459 – 1460[Schöffe], wird 1461 Ratm., 1473, 1477, 1481, 1485, 1489, 1493, 1496, 1499 Bgmstr., † 1499. Ehefr. Catharina Watzenrode (Mitt. 3. Heft, S, 73).

    1461 wird er zum Hauptmann von Schwetz ernannt (Mitt. 13, S. 96).

  14. [26]
  15. Bertram IV. (1478 fehlt Verz.), 1479 – 1481, 1482 Ratm., 1484, 1488 und 1491 Richter, 1497 Kämmerer, 1500 Bgmstr., † 1503.

    Zuerst genannt 1474: Bertram v. A., Bürgermeisters Sohn, soll, weil er auf dem Kompenhause gescholten hat, ins Kämmerchen gehen, wird aber auf Bitten seiner Bekannten herausgelassen (Mitt. 13, S. 117). Daraus geht hervor, daß er Tilmanns II. v. A. Sohn ist.

    1475 Bertram v. Allen wird wegen Handels auf dem Kompenhause mit dem Kämmerchen gestraft, aber auf Bitten, u.a. seiner Hausfrau Briline (=Brilinne, d.i. geb. Brilon, Brelon), herausgelassen (Mitt. 13, S. 119). Wir notierten früher Ehefrau Barbara Kordelitz, Tochter des Hermann Kordelitz (ohne Angabe der Quelle), können daher das Verhältnis der beiden Angaben zueinander nicht nachprüfen.

    1503 wurde er auf der Tagfahrt in Marienburg krank und nach Thorn zurückgebracht (Mitt. 13, S. 138).

  16. Hans, 1508 – 1526 Schöffe.

Außerdem: Girco (Gerco) de Allen v. 1317 und c. 1320 (Mitt. 39, S. 163).

1400 wird Christian de Allen als einer der 3 sigillatores cerae genannt (Mitt. 13, S. 25).

1413 Hermann v. A. Einzieher des Wächterlohns (Mitteilungen 13, S. 46).

1475 Berthold v. A. Landschöffe (Mitt. 13, S. 117).

1510 Lucas v. A. ein Thorner, Hauptmann auf Roggenhausen und Briske (Mitt. 13, S. 142). Engel führt ihn auf Grund einer Urk. 1511 als Hauptmann von Roggenhausen (Mitt. 10, S.1) an.

  Beutel
[29]
(Bewtel, Bewtil). Aus Schlesien. Johann, 1490 – 1493[Schöffe], wird 1494 Ratm., 1498 Richter, 1503, 1506, 1509 Bgmstr. (Mitt. 13, S. 138 u. 139), † 1510. Ehefr. Barbara von Allen.

1504 nach Prätorius (S. 30) in den Ritterstand erhoben. – 1507 verkaufte Alexander v. Heyden seine Anteil in Niederbriesen an Johann Beutel für 600 Mark und die Witwe Barbara Beutel denselben Anteil 1525 für 550 Mark an Christian Stroband (Maerker S. 208 f., Mitt. 13. Heft, S. 169 – 170, Toeppen, Thorner Stadtchronik).

Die Witwe wird 1525 bei dem Rate wegen Lieferung von Eisen, Stahl, Hering und Wachs belangt (Mitt. 13, S. 157). 1528 wird sie unter den Getreidekaufleuten genannt (ebd. S. 168).

Vgl. auch Prätorius S. 30.

  Gese
[40]
(Geze). Vielleicht = Gise, Geise. Conrad, 1307/08 Schöffe.

  Gise

(Gisze). Wie das Wappen (Thorner Wappenbuch Nr. 96) beweist, entstammt der Thorner Träger dieses Namens dem bekannten Danziger Stadtgeschlechte. Vgl. Löschin, Die Bürgermeister etc. S. 20.

Alexander, 1601, wird 1602 Ratm., † 1606. In Prätorius Ehrent. S. 42 irrtümlich: Andreas.

Als Familienname zuerst: Niclos Giese von Strosberg 1411 und 1412 (Nr. 900 u. 937).

  Kochanski
[56]
Der ursprüngliche Name des, Schöffen Hans K. war ursprünglich Schefer. Die Kürbücher nennen als 1559 gekornen Schöffen Hans Schefer, als 1564 gekornen Schöffen Hans Kochanski. So wird er bereits in einer Urkunde d. d. 1562 genannt. An der Identität beider darf nicht gezweifelt werden, wenn man berücksichtigt, daß Kochanski z.B. im Schöffenverzeichnis des Jahres 1565 zwischen Hans Fleischman (gekoren 1558) und Michel Siwert (gekoren 1560) verzeichnet ist, also an der Stelle, wo der 1559 gekorne Schefer stehen muß.

Kochanski führte das Wappen Ogończyk (wie es bei Ledebur s. v. beschrieben ist, also mit der Abweichung von der Zeichnung bei Niesiecki, daß die Frauenarme einen halben silbernen Ring halten). Wie indessen der Schöffe K. mit der Familie Kochański (Herb Ogończyk) zusammenhängt, konnten wir nicht ergründen. - 1549 (Dezember 11) verpachtet der Rat das Gut Lubiani bei Korit dem Hans Scheffer auf 15 Jahre. 1559 zum altst. Schöffen gekoren, wird er als solcher in den Verzeichn. bis 1570 incl. genannt. Im Verz. des Jahres 1571 ist er wohl nur aus Versehen nicht genannt, denn es fehlt ein Schöffe; 1572 bat er sich los. Er starb 1575. Ehefrau Dorothea Knoff, Witwe des altst. Schöffen Wolf Bolze. Eine Tochter des Hans Kochanski, Catharina, war Ehefrau des Jakob Koie, † 1627 (vgl. Koie Nr. 6). Deshalb hing das Wappen der Kochanski in der Marienkirche neben dem der Koie. Thorner Wappenbuch Nr. 82 (das Blatt fehlt). - Über den neust. Schöffen Jakob Schefer, † 1606, s. Zeitschr. Marienw. 31, S. 90; Mitt. 199 S. 53 und 49.

  Koie
[56]
(Koye, Coye). Der unter 1) genannte Benedict K., Kürschner, gebürtig aus Züllichau in Schlesien, überreicht hier 1471 (28. Aug.) ein Zeugnis der Zeche und erwirbt das Bürgerrecht. Er heiratet Katharina, die Tochter des 1471 %dagger; Bürgermeisters Conrad Teudenkus, des letzten dieses Namens. "Wegen seiner rittermessigen Thatten undt seiner Kinder Wohluerhaltnusz" wird er von Kaiser Maximilian I. mit dem Wappen der Teudenkus begabt und in den Adelstand erhoben. Der Wappenbrief ging verloren. Der Adel wurde durch Rudolf II. und den polnischen König Stephan bestätigt. Die zweite Bestätigung d. d. Bromberg 1577, 11. Febr., ist abgedruckt bei Niesiecki V S. 151 f. Vgl. Daniel Pruß, Genealogie der Koie, Thorn 1630 (Handschrift im Thorner Stadtarchiv).

  1. Benedict I, 1483-1490, wird 1491 Ratm., 1496 Richter, † 1505.

  2. Hans, geb. 1475, Sohn Benedicts 1, 1502-1506, wird 1507 Ratm., 1508 Richter, 1525 Bgmstr., † 1550. Seine Ehefrau war Elisabeth Fredewald aus dem Thorner Stadtgeschlecht [57] (Mitt. 7. Heft, S. 20). 1519, Verweser der Sankt-Niclas-Kapelle (Mitt. 13, S. 144).

  3. Georg, geb. 1477, gleichfalls Sohn Benedicts I, 1514-1550; seit 1523 S. M., † 1551. Beigesetzt in S. Marien (Mitt. 7, S. 8). Grabstein beschrieben ebd. S. 24. Ehefrau Barbara Hitfeld aus dem Thorner Stadtgeschlecht.

  4. Caspar I, geb. 1513, Sohn des Hans, 1545-1551, wird 1552 Ratm., 1554 und 1564 Richter, &dagger 1572. Ehefrau die Witwe des Peter Kijewski, Barbara Lindner, Tochter des Georg Lindner und der Catharina Schilling zu Posen; über die Familie Lindner (Lindeiner) vgl. Ledebur s. v. Die Catharina Schilling gehört dem bei Ledebur s. v. an VI. Stelle genannten Geschlechte dieses Namens an, wie das Wappen beweist.

  5. Benedict II, geb. 1517, Sohn des Georg, 1551-1595, seit 1564 S.M., &dagger 1595 (hat von allen altst. Schöffen am längsten auf der Schöffenbank gesessen). Seine Ehefrau war Elisabeth Treger, Tochter des Hans Treger und der Catharina Lindner und Enkelin des erwähnten Lindnerschen Ehepaares.

  6. Jakob, geb. 1544, Sohn Benedicts II, saß nicht auf der Schöffenbank, 1571 Secret., 1578 Notar. Jud., 1589 wiederum Secret. 1597 Ratm., 1599 Richter, † 1627. Zu S. Georgen beerdigt (Mitt. 7, S. 3). Seine Ehefrau eine geb. Kochanski (vgl. Kochanski s. v.). Grabstein mit den Wappen der Koie und Kochanski in der Mitte und vier Wappen an den Ecken in der Marienkirche. Die früher in Heft 7 der Mitt. (S. 10) ausgesprochene Vermutung, daß dieser Grabstein Jakob II Koie gelte, läßt sich wohl nicht aufrechterhalten. Der Stein mag vor dem Tode Jakobs I in der Kirche niedergelegt worden sein. Seine Bestattung in der Georgenkirche (vgl. Heft 7 a. a. 0.) wäre also denkbar.

  7. Caspar II., Sohn Caspars I., 1588 Schöffe. Juvenis magnae expectationis pestiferae contagionis lue correptus die 11. Octob. hoc anno non sine dolore multorum obiit". Schöffenbuch. Daß er den Bürger- und Schöffeneid zugleich leistet, wird besonders angemerkt.

  8. Jakob II. Koie, 1630 Ratm., † 1638.

[Ein Nikolaus Coye - höchstwahrscheinlich ein weiterer Sohn des Benedict I - studierte ab 1497 zusammen mit mehreren anderen Thorner Bürgersöhnen in Köln (Immatrikulation 435.30) und im Jahre 1500 in Leipzig.]

  Colberg
[57]
(Kollenberg, Collinberg). Aus Kolberg in Pommern. Ditmar 1426. Zuerst genannt 1391 (Nr. 317). 1424 kauft Johan Rubyt seinem Schwager Ditmar Colberg das Vorwerk Merkaw ab (Nr. 1708). Siehe unter Stormer.

Herman Kolberg zuerst genannt 1391 (Nr. 322). Nach einem Briefe d. d. Colberg 4. Ap. 1413 des Rats von Colberg will die Mitbürgerin Girdrud Langhe das Erbe nach ihrem † Bruder Herman Colberg in Thorn erheben (Nr. 979). - Ein anderer Herman Colberg, 1422 (Nr. 1613) und 1425 (Nr. 1839).

  Koppernik
[58]
(Koppernig, Koppernigk, Koppernick). Nach dem Heimatort Köppernig bei Neiße. Über das Wappen siehe Mitt. 3, S. 63 f. und 10, S. 5. Niclas, 1465 – 1483.

Zuerst Koppirnik und seine Ehefrau, deren erster Ehemann Mathias war, 1400 (Nr. 538).

1422 macht Margritte Koppirnickyinne in Vollmacht ihres Mannes Petir Koppirnick von Frankenstein Teilung mit Hans koppesmede (Nr. 1630).

[59] Da Koppernik ein Herkunftsname ist, ist Verwandtschaft nicht nachzuweisen. Der oben genannte Niclas ist der Vater des Astronomen Nicolaus Coppernicus. Vgl. georg Bender, Heimat und Volkstum der Familie Koppernigk (Coppernicus) S. 12 f. und 36.

  Kruger
[61]
(Krüger, Kriger, Krieger). Der unter 1 genannte Heinrich K. ist nach Prätorius (S.27) aus Köln am Rhein gebürtig, wanderte 1470 in Thorn ein (Mitt. 27, S.3). Thorner Wappenbuch Nr. 76.

  1. Heinrich I. 1471 – 1472 [Schöffe], 1472 Rathmann, 1483, 1487, 1491, 1494, 1497 Bürgermeister, † 1504, Grabstein in der Marienkirche (Mitt. 7, S.17)

    1480 richteten Henrich Kruger und Joh. Rackendorf den Altar Fabiani, Sebastiani in S. Johann auf ihre Kosten auf (Mitt. 13, S. 126)

    Über die Verunglimpfung seines Wappens durch Frantz Francke) Fengelheim i. J. 1497 siehe Mitt. 13, S. 136.

    Nach Prätorius S. 28 war er Erbherr auf Slawkowo, Gostkowo, Vogelsang, Konczewicz, Bruchnowo, Zakrzewo, Brzezowo (sic!), Preuß.-Lanke, Niederbriesen und hatte das Lebtagsrecht auf Rogowo und Rogowko."

  2. Tilman, 1508 – 1512[Schöffe], wird 1513 Ratm., 1514 Richter, † 1517 zu Danzig.
    Tochter Christina, Ehem. Georg Giese (Mitt. 27, S. 3).

  3. Lucas I. 1527, 1529[Schöffe] (1530 – 1533 fehlen die Verz.), seit 1532 als Ratmann nachweisbar, 1536 Richter, † 1549. Er war Sohn des Tilman (Mitt. 27, S. 3).
    1539 kaufte er einen Teil des Gutes Vogelsang, 1541 einen weiteren (Maerker S. 237; vgl. Mitt. 13, S. 181).

  4. Heinrich II. 1552 – 1557[Schöffe], wird 1558 Ratm., 1561 und 1563 Richter, † 1579.
    Bei Prätorius S. 37 steht irrtümlich Michael.


  5. [62]
  6. Lucas II. 1567 – 1590[Schöffe], wird 1580 Ratm., 1582 und 1586 Richter, † 1595.

  7. Tideman, 1580 – 1590 [Schöffe].

  Lichtfuß
[64]
Aus Stargard in Pommern; vgl. Prätorius S. 42. Siehe Freytag, Die Familie Lichtfuß in Mitt. d. C.-V. 27. Heft, S. 4 f., daselbst Stammtafel S. 8-9. Thorner Wappenbuch Nr. 98.

Aegidius, 1600 [Schöffe], wird 1601 Ratmann., † 1622. Ehefr. Elisabeth Stroband. Grabstein in der Marienkirche (Siehe Mitteil. 7. Heft, S. 13).

Grabstein seines Bruders, des Ratmannes Friedrich Lichtfuß, † 1656, auch in der Marienkirche (Mitt. 7. Heft, S. 20).

  Peckau
[64]
(Peckaw, Peckow, Peccaw, Peckauw, Peccauwe, Peccawge). Thorner Wappenbuch Nr. 69.

  1. Gobil, 1419 – 1420 [Schöffe], wird 1423 Ratm. Schwager Bertram Sudermann 1419 (Nr. 1391). 1435 als † genannt (Mitt. 3, S. 71). Ehefr. Katharina, später Ehefr. des Lukas Watzelrode.

  2. Heinrich, 1426 – 1434 [Schöffe].

  3. Johann I. 1442 – 1449 [Schöffe} und 1451 – 1464.

  4. Johann II. der Junge, 1464 – 1468 [Schöffe], wird 1469 Ratm., 1471 und 1477 Richter, † 1486.

Johann Peckau 1460 als einer der 3 Bürgen für die Kirchengeräte von S. Johann genannt (Mitt. 13, S. 93). Wohl der unter 3 genannte Johann I.

1530 kam das Gut Vogelsang an Herman Pecken (=Peckau) (Mitt. 13, S. 171). Es gehörte ihm noch 1531 (Maerker S, 237).

[Eine Peckauin war Ehefrau von Heinrich Krüger IV.]

  Snellenberg
[92]
(Snellenbergk). Heinrich, 1475-1477, wird 1479 Ratm., 1481 Richter, † 1513. (Bei Prätorius steht irrtümlich Schellenberger.

1490 wurde vom Rate der Stadt Thorn die Walkmühle zu Leibitsch nebst 2 Hufen Land und einem Morgen Wiesen gegen 24 Mark Jahreszins dem Ratmann Schnellenberg zugeteilt mit der gleichzeitigen Erlaubnis, eine Schneide-, Kupfer- und Stampfmühle zu errichten (Maercker S. 340).

[Ein Henr. Henrici Snellenberg studierte in Krakau 1491, Köln (Immatrikulation 12.8.1498), Ingolstadt 1501, Frankfurt 1507 und war ermländischer Canonicus von 1499-1539.]

  Tenk
[97]
(Senck, Denck). ). Thorner Wappenbuch Nr. 90. Zuerst 1534 Michael Leonhard Tenck (Mitt. 13, S. 178).

  1. Sebastian I. (1536-1543 fehlen Verz.), 1544. - 1529 befand sich ein Weingarten in Treposch im Besitze des Thorner Bürgers Sebastianus Tencke (Maercker S. 559).

  2. Bonaventura, 1553-1563 (1564 fehlt das Verz.). 1554 (Dez. 18): Simon Maricius Kanzler des Bischofs von Culm, empfiehlt dem Bischofe Hosius die Sache seines Verwandten Bonaventura Tenk (Urk. d. Bist. Culm Nr. 1029).

  3. Sebastian II. 1577-1582. (Das Kürb. bezeichnet ihn als "Schwenckfelder"; vgl. Wernicke, Gesch. 11 20.

  4. Fabian, 1598. Im Schöffenverz. des Jahres 1599 wird er irrtümlich aufgeführt, denn er wird in diesem Jahre Ratm., 1601 und 1603 Richter, † 1613.[Pest!]
    [Einer der Teilnehmer des Turniers von 1583!]



  Teschner
[97]
(Tesschner, Teschener). Der Name (nach dem Handwerk) tritt im ältesten Schöffenb. 1363-1428 nicht auf. Früher z. B. in Lemberg: 1384 Niczko Teschener, Schmied. Pomniki dziejowe Lwowa (Tom I).

  1. Matthias, 1443, wird 1444 Ratm., 1450 Richter, 1461 Bgmstr., &dagger 1464. 1463 in den aus 6 Personen bestehenden Kriegsrat gewählt (Mitt. 13, S. 100).

  2. Martin, 1451-1463.

  3. Johann, 1475-1477, wird 1478 Ratm., 1480 Richter, &dagger 1483. Der als Propst von S. Georg 1448 eingesetzte Peter Teschner dürfte derselben Familie angehören (Mitt. 13, S. 68).
[Ein Adelbertus Teschner aus Thorn studierte 1472 in Köln (Immatrikulation 334.37) und von 1474 bis 1475 in Leipzig. Im Jahre 1477 war er Rektor der Johannisschule in Thorn.]

  Watzenrode
[100]
(Waczenrode, Waczinrode, Waczelrode, Waczilrode, Walsenrode, Wetczelrode). Nach Benders Vermutung ist der Familienname auf den Ort Watzerat Kr. Prüm in der Eifel zurückzuführen (Mitt. 3, S. 64).

[101] In einem Akziseregister von 1310 f., das nur in alter Abschrift erhalten ist, werden die Waczinrode fratres genannt (ebd.). Da aber in den Zinsreg. von c. 1317 und c. 1320 der Name nicht vorkommt (Mitt. 39. Heft), muß es sehr fraglich erscheinen, ob die 1369 auftauchenden Träger dieses Namens eine unmittelbare Fortsetzung jenes Geschlechts darstellen. Es werden in diesem Jahre genannt Johannes und Albrecht W. (Nr. 13), 1370 Fredrich und Jo. W. (Nr. 16), 1375 Fredrich, Johannes und Albrecht W. (Nr. 34), offenbar 3 Brüfer. 1376 war Johannes schon verstorben. Fridericus, Albertus und die minorennen Kinder des Johannes (Mitt. 3, S. 64).

1392 werden genannt Fredrich W., Albrecht W. und dessen Sohn Fredrich (Nr. 359). So ergibt sich folgendes Schema für die ältesten W.

...........Watzenrode
Friedrich I
1369-1392
nachweisbar
Albrecht I
1369-1399
nachweisbar
Gut Vogelsang
(Nr. 359)
.
.
Friedrich II
seit 1392 nachweis-
bar, † 1416
Gut Vogelsang
.
.
mündige Kinder
Gut Vogelsang bis
1420 (Nr. 1566)
1424 Friedrichs
Kinder Nr. 1733)

Johannes W.
.
.
.
.
.
.
minorenne Kinder
1376 und 1385
vermutlich Olbrecht,
Tilman und Lucas
(Lucas Vater der
Barbara, der Ehefrau
des Nic. Koppernigk

Der in dem Eintrag Nr. 1466 genannte Albrecht muß ein Seitenverwandter (Freund) Friedrichs II. sein. Schwierig ist die Auseinanderhaltung der Albrecht.

1403-1404 wird Albrecht II. als Schöffe genannt. Wir können ihn nicht weiter verfolgen. 1423-1428 tritt Albrecht III. als Schöffe auf. 1422 wird Meister Cesarius (Zarias W.) Watczenrode mit seinem Bruder Olbrecht genannt (Nr. 1722; vergleiche Nr. 1729), 1424 der Vater beider als der ursprüngliche Besitzer eines Hauses am Ringe (Nr. 1733).

...........Watzenrode
Meister Cesarius W. Olbrecht W.
1422, 1424

Außerdem kommt der Olbrecht W. 1424 als Bruder des Tilman W. vor (Nr. 1582), 1427 die 3 Gebrüder Olbrecht, Tilman und Lucas W. (Nr. 1947).

[102] Der Zeit nach müßte Albrecht III., Schöffe 1423-1428, der Bruder des Cesarius sein. Albrecht als Bruder des Tilman und Lucas werden noch 1435 und 1440 genannt (Mitt. 3, S. 66). Wer nun der Vater dieser 3 Brüder war, bleibt unentschieden. Der Tidemannus W., den die überlieferte Stammtafel aus dem 18. Jahrhundert nennt (Mitt. 3, S. 73), ist sonst nicht nachgewiesen. Bender nimmt an, daß der Schöffe Albrecht (1377-1399) ihr Vater war. Dafür haben wir keinen Anhalt finden können. Wir suchen die 3 Brüder unter den unmündigen Kindern des Johannes W.

Thorner Wappenbuch Nr. 41.

  1. Friedrich I. 1371 – 1373[Schöffe], wird 1376 Ratm., 1378 Richter, zuletzt im Rate 1392.

  2. Albrecht I. 1377 – 1399 Schöffe, seit 1383 S.M.

  3. Als Berichtsmann 1399 Okt. 16 (Urk d. Bist. Culm S. 328).

  4. Albrecht II. 1403 – 1404 Schöffe.

  5. Friedrich II. 1412 – 1414 Schöffe, wird 1415 Ratm., † 1416.

  6. Albrecht III. 1423 – 1428 Schöffe.

  7. Lucas, 1432 – 1462 [Schöffe], seit 1439 S.M. Ehefr. Käthe verw. Peckau (Mitt. 3, S. 71 f.) Als ihr Geburtsname wird Russe oder Rudiger angegeben (Mitt. 3, S. 72 – 73).

  8. 1454 wurde er in den aus 12 Personen bestehenden Beirat gewählt (Mitt. 13, S. 74). Über die Rolle, di er seit 1454 spielte, vgl. Mitt. 3, S. 74 f.

    Ein Register des Lucas Waczelrode wird genannt in der Rechnung des Theudenkus (Fontes 33 B 383).

  9. Friedrich III. 1440 Schöffe, wird 1441 Ratm., † 1446.

Lucas und Friedrich II waren wohl jene Brüder. Auffällig wäre dann, daß beide im Jahre 1440 zusammen auf der Schöffenbank gesessen hätten (?).

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  • Seite 25:

  • 2)  In Heft 13 der Mitteilungen steht bei 7) und 8) die falsche Lesart Hirco (Herco) statt Girco ( Gerco).

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letzte Aktualisierung: 13.03.2004