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Hans Maercker: Geschichte der ländlichen Ortschaften und der drei kleineren Städte des Kreises Thorn  


Rathausturm mit Copernicusdenkmal

Geschichte

der ländlichen Ortschaften und der drei
kleineren Städte
des

Kreises Thorn

Von
Hans Maercker
1899

Diese Seite ist ein Dokument mit einem Kapitel Text
Seite 504:

Schwarzbruch

 

Die Zahl in blauer eckiger Klammer [23] bezeichnet in diesem Dokument immer den jeweiligen Seitenanfang im Original.


[504]Bruch (1732), Schwarzbruch (1793)

Es ist ein Dorf.1)

Der Grund und Boden, auf welchem dasselbe entstanden ist, wurde der Stadt Thorn vom König Kasimir durch das Privilegium vom 26. August 1457 geschenkt.

Am 15. Juli 15962) verpachtete der Rath den Holländern von Gurske das zu den Winterwiesen gehörige "schwarze Bruch" auf 10 Jahre bis Martini 1606 für 20 Gr. Jahreszins vom Morgen; doch sollte das erste Jahr ein Freijahr sein. Miether sollten das Bruch roden und entwässern, aber keine Gebäude darauf errichten. Das dort wachsende Holz durften sie gebrauchen, jedoch mit Ausnahme der Eichen und des Grobholzes, welches der Stadt verblieb. Streitigkeiten sollten die Miethsleute unter sich schlichten, wichtigere Sachen aber an den Rath geben. - Das Verbot, Gebäude zu errichten, erstreckte sich auf die ganzen Winterwiesen. Es wurde aber von den Miethern nicht eingehalten, vielmehr vom Rath am 1. Nov. 1604 und am 22. Juli 1620 der Abbruch der dortigen Gebäude sub executione angeordnet. - Jedenfalls wurde später diese Bestimmung aufgehoben, und es entstand ein Dorf unter dem Namen Bruch, welchem der Rath am 30. Mai 17323) eine Willkür, einen Schulzen und Aelteste nach Art der Niederungsortschaften zu geben beschloss.

J. J. 17734) hatte Bruch 30 Hufen 12 ½ Mgn. Zinsland und 173 deutsch-evangelische Bewohner, darunter 32 erbliche Zinsbauern, 1 Miethsgärtner und 8 Einlieger. Der Zins an das Zeughaus in Thorn betrug 20 fl. Pro Hufe; statt des Decems wurden dem gursker Pfarrer 30 fl. gezahlt. Innerhalb der Feldmark lagen Wiesen, die vom Zeughaus besonders vermiethet wurden, Es war ein schlechtes Niederungsdorf und hatte sandige Acker, meist aus Unland bestehend, so dass von der Hufe kaum 5 Morgen besät werden konnten. Man erntete das dritte Korn. Weizen und Gerste wurden nicht gebaut. Jeder Wirth hatte einen Küchengarten von ½ Sch. Einfall. Die Wiesen waren moorig und standen meist unter Wasser. Das Heu war schlecht, ebenso die Weide. Schafhaltung war wegen der Nässe nicht möglich. Man heizte mit Heidekraut und Buschwerk. Ein Krug fehlte.

J. J. 18205) waren die thorner Kämmereidörfer Schwarzbruch, Neubruch und Ziegelwiese als ein zusammengehöriger Komplex im Grundbuch [505] "Adl. Güter" eingetragen. Ihre Revenüen wurden in früherer Zeit zur Un-terhaltung des Zeughauses verwandt und flossen nicht in die Kämmereikasse. Schwarzbruch hatte 1820 115 Hufen 29 Mgn. 136 R.M., 36 Wirthe und eine eigene Schule.

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  • Seite 504:

  • 1)  Es ist im Verzeichnis des "Hypothekenbuchs Adliger Güter thornschen Kreises" enthalten; heute wird es amtlich als "königlich" bezeichnet.
    2)  Gr. Anhang No. 76 und Th. A. 3521.
    3)  Th. A. II. 9.
    4)  Fr. L.
    5)  Gr. Bericht des Magistrats von diesem Jahre.


  • Abkürzung der Quellen

 
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© 2000  Volker J. Krüger, heim@thorn-wpr.de
letzte Aktualisierung: 24.03.2004