Die Thorner Stadtniederung
und angrenzende Ortschaften

Wir beginnen unseren kleinen Rundgang, anhand alter Postkarten von 1903 - 1910, mit einem Blick auf das Rathaus aus Richtung der Windstraße, also von Süd-Westen, auf die Westfront des Rathauses.
Ziemlich genau in der Mitte des Bildes steht heute der Flößer-Brunnen, der am 28. Juni 1914 im Innenhof des Rathauses enthüllt wurde.
Wir wenden uns nun etwas nach rechts und schauen genau.....

...auf den Altstädtischen Markt. Rechts sehen wir immer noch das Rathaus und links ist nun zusätzlich die Post zu sehen.
In dem Gebäude ganz hinten links befand sich unten das "Cafe Dorsch", in dem sich meine Eltern zum Ende der Korridorzeit als frisch verliebte Leute gerne trafen.

Wir sind jetzt weiter nach rechts in Richtung Artus-hof/Breitestraße gegangen und haben gleichzeitig noch etwas weiter nach links geschwenkt. Damit sind gleichzeitig zwei für meine Familie wichtige Kirchen ins Blickfeld gerückt. Links hinten sieht man nun die Marienkirche, in welcher sich noch immer - geschützt durch die hölzernen Kirchen-bankböden - das Grabmal Nr. 54 des Heinrich Krüger von 1504 befindet und weiter vorne taucht jetzt die Fassade der ev. Altstädtischen Kirche - meiner Taufkirche - auf.

Um diese Altstädtische Kirche von einer besseren Perspektive aus erfassen zu können, steigen wir im Artushof hinauf in das Ecktürmchen, lehnen uns durch das runde Fenster und da steht sie in ihrer ganzen Größe vor uns!

Wir reißen uns wehmütig von diesem Anblick los, steigen die Treppen hinab und wenden uns vor dem Artushof in Richtung Kreuzung Breite-straße/Seglerstraße.
Links erkennt man den, der die Erde geheißen hat, sich um die Sonne zu drehen, dahinter das Kaufhaus Leiser, in dem meine Großmutter einge-kauft hat, und links daneben die verschnörkelte Fassade des "Hauses zum Stern".

Wir sind nun ein paar Schritte in die Seglerstraße hineingegangen und haben Herrn Rawitzki, den Eigentümer der Seglerstraße Nr. 28, gebeten von seinem Dachboden einen Blick aufs Rathaus werfen zu dürfen. Er ist einverstanden.

Vor uns breitet sich das rege Treiben eines Markttages aus. Copernicus hat dafür nicht einmal ein Lächeln übrig.

Jetzt müssen wir uns aber beeilen, denn wir haben eine Verabredung mit dem Wächter des Rathaus-turmes. Man muß einen herrlichen Blick von dort auf die Stadt haben.

Hat leider nicht geklappt! Wir sind zu spät gekommen. Aber der Hausmeister hat uns noch zu dem obersten Gaubenfenster der Ostfassade des Rathauses geführt und wir können in Richtung Seglerstraße schauen, genau dorthin, wo wir gerade hergekommen sind.

Übrigens, wenn Sie sich die Postkarte oben durch einen Mausklick vergrößern, dann sehen Sie, dass dem Schriftsetzer ein Fehler unterlaufen ist. Es ist natürlich nicht die Jakobskirche auf die Sie schauen, sondern die Johanneskirche. Und kein Aas hat vor dem Druck der Karte diesen Fehler bemerkt.

Wir verlassen das Rathaus. Schade, das mit dem Turm! Aber wir kommen ja wieder.

Noch schnell in die Breitestraße und einen letzten Blick zurück auf die Szenerie unserer Zeitreise in die Postkartenvergangenheit.